400 Jahre Pflegeerfahrung für Hamburg PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG GEHÖRT ZUR HANSESTADT WIE DER MICHEL
Als 1619 der Grundstein einer Pflegeeinrichtung für Hamburger Bürger:innen am heutigen Gerhart-Hauptmann-Platz gelegt wird, gehörte Altona noch zu Dänemark und die Wallanlagen wurden gerade erst gebaut. Seitdem engagieren wir uns für die Betreuung pflegebedürftiger Menschen in der Hansestadt Hamburg – eine Geschichte, die uns stolz macht.
Heute ist PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG der größte Pflegeanbieter in Hamburg. An 13 Standorte im Stadtgebiet bieten wir rund 2.400 Pflegeplätze für junge und alte Menschen an.

Unsere Geschichte – von 1619 bis heute Eine einzigartige Unternehmensgeschichte
Die Wurzeln des Unternehmens reichen über 400 Jahre zurück und gründen in der Entstehung der städtischen Armenversorgung noch vor der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs. Altenpflege spielte dabei lange Zeit keine Rolle. Erst im 20. Jahrhundert kristallisierte sie sich als gesellschaftliche Aufgabe heraus, die schließlich zum heutigen Unternehmen führte.

Ursprung im 17. und 18. Jahrhundert Das Werk- und Zuchthaus
Das sogenannte „Werk- und Zuchthaus“ zwischen Alstertor und Jungfernstieg in Hamburg war die erste geschlossene Fürsorgeeinrichtung für knapp 500 Menschen. Hamburgs Antwort auf die immer größer werdende Armut in der Stadt. Wer hier einen ‚Fürsorgeplatz‘ haben wollte – zumeist Witwen, Waisen, Mittellose, Kriminelle – musste als Gegenleistung hart arbeiten. Aus heutiger Sicht eher ein Schreckenskabinett als eine Versorgungseinrichtung. Aber einer der ersten Lösungsansätze von der Hansestadt auf die weit verbreitete Armut.

Das 19. Jahrhundert Entwicklung bis zum 1. Weltkrieg
Im Jahre 1811 kam das Werk- und Zuchthaus unter die zentrale Verwaltung der französischen Besetzer, die das Justiz- und Gefängniswesen reformierten. Ab jetzt wurde unterschieden zwischen „Züchtlingen“ und „unverschuldeten Armen“. Nach der Besatzungszeit blieb es bei der Regelung: ein Zuchthaus und ein Werk- und Armenhaus. 1842 zerstörte ein Großbrand das komplette Haus. 1853 eröffnete in Barmbek südlich der Oberaltenallee das neue „Werk- und Armenhaus“. 1868 entstand in Fuhlsbüttel ein zweites Haus. Bis zum 20. Jahrhundert entwickelte sich das Werk- und Armenhaus zu einer städtischen Versorgungsanstalt und wurde von der Wohlfahrt verwaltet. Der Fokus lag jetzt auf der Altenvorsorge.

Das 20. Jahrhundert Weimarer Republik
1919 wurde das „Werk- und Armenhaus“ in „Versorgungsheim“ umbenannt. Die Verwaltung übernahm 1920 das neue Wohlfahrtsamt. 1929 wurden die „Staatlichen Versorgungsheime“ zu den „Staatlichen Wohlfahrtsanstalten“, das Wohlfahrtsamt wurde zur Hamburger Sozialbehörde. 1922/23 setzte an der Oberaltenallee eine bauliche Erweiterungsphase ein, auf die ab 1928 eine zeitgemäße Modernisierung folgte. Das Versorgungsheim Oberaltenallee entwickelte sich allmählich zu einem Alters- und Pflegeheim. 1929 eröffnete in Groß Borstel dann Hamburgs erstes städtisches und reines Altersheim.

Das 20. Jahrhundert Das Grauen des Nationalsozialismus
Ab 1933 verbreitete sich die nationalsozialistische Ideologie auch in den Wohlfahrtsanstalten. In die Durchsetzung der nationalsozialistischen Aussonderungs- und Rassenpolitik waren die Hamburger Wohlfahrtsanstalten stark eingebunden. Es kam zu gesteigerter Zwangs- bzw. Bewahrfürsorge, Entmündigungen, Diskriminierung, Aussonderung von jüdischen Bewohner:innen und anderen verfolgten Personengruppen, Zwangssterilisationen und wissentlicher Beihilfe zur „Euthanasie“. In den Wohlfahrtsanstalten wurde zwar nicht selber gemordet, die späteren Opfer wurden jedoch in andere Anstalten, die entweder töteten, oder an die ausgewiesenen Tötungsanstalten der „Aktion T4“ abtransportierten, verlegt. PFLEGEN & WOHNEN HAMBURG ist sich der Verantwortung im Umgang mit seiner Geschichte bewusst. In naher Zukunft soll in Farmsen – in Zusammenarbeit mit anderen Folgeeinrichtungen – ein Gedenkort für alle Opfergruppen der damaligen Wohlfahrtsanstalten errichtet werden.

Das 20. Jahrhundert Nach dem 2. Weltkrieg
3.700 Plätze allein in den Alters- und Pflegeheimen gingen im Krieg verloren, darunter alle Plätze der Oberaltenallee. Die Nachkriegszeit war hart – Notquartiere mussten massenhaft her, gerade für Pflegebedürftige. Lösungen boten zuerst Baracken und Nissenhütten, dann auch ehemalige Kasernen. 1952 wurde der Grundstein für ein Ehepaarhaus in der Oberaltenallee gelegt, 1960 folgten sieben moderne Pflegehäuser mit insgesamt 900 Belegbetten. In den 60er Jahren erhielt Hamburg drei neue Pflegestandorte: Lokstedt, Wilhelmsburg und Bergedorf. Es folgten die Pflegeeinrichtungen Horn (1985) und Altona (1987).